Viva La Bernie

Wieder einmal luschert hinter diesem Motiv die Frage hervor: Wie wollen wir in unserer Stadt leben?

Seit mehreren Jahren ringen über 100 Personen des Handwerk- und Kreativhofs „Bernie“ an der Bernstorffstraße 117 / Thadenstraße 102 um die Erhaltung dieses Ensembles. Denn es wurde 2017 an Investoren verkauft und ein Rückkaufsangebot in Höhe von 7 Mio. Euro abgelehnt.

Früher – um 1880 herum – Remisen und Stallungen für die Pferdestraßenbahn der Altonaer-Ringbahn, siedelten sich hier nach und nach Handwerksbetriebe an. Nachdem die Gebäude im Jahr 1962 Betroffenen der Sturmflut Zuflucht boten, wuchs an dieser Stelle über viele Jahrzehnte mehr als eine reine Wohn-, und Arbeitsgemeinschaft zusammen. Seitdem sind hier eine Tischlerei, eine Autowerkstatt, ein Umzugsunternehmen, eine Dachdeckerei, ein Bauunternehmen, Film- und Musikproduzent:innen, Musiker:innen, Tontechniker:innen, bildende Künstler:innen, eine Praxis für Homöopathie, Grafikdesigner:innen, ein Tanzatelier und vielfältige Wohngemeinschaften beheimatet.

Ich will an dieser Stelle nicht allzu viele weitere Worte verlieren, da ich nur die vielen Gedanken wiederkäuen könnte, die auf der Internetseite von Viva La Bernie zusammengefasst wurden. Daher: Schau auf einen Sprung auf vivalabernie.de vorbei. Lesens- und erhaltenswert.
Wer nicht springen will, kurz und ganz knapp zusammengefasst …
Das Ziel: Das gesamte Ensemble dauerhaft der Spekulation entziehen.
Die Idee: Keine einzelnen EigentümerInnen, dafür ein genossenschaftliches Gemeinschaftsprojekt, basierend auf den Gedanken der Gemeinschaft.

Aktuell ist es um das Areal etwas ruhiger geworden. Nichtsdestotrotz bleibt die Frage offen, wie es weitergehen kann.
Damit es auf lange Frist hoffentlich heißt: Viva La Bernie. Und nicht Viva La Grundstücksspekulation.
Denn: „Häuser kann man bauen. Nachbarschaften nicht.“

Wandgestaltung: 1010.

Stand: August 2023