Gruenspan

Tanzen, reiten, baden, Filme gucken und wieder tanzen – ein Ort mit Geschichte.

1889 wurde das Gruenspan als erster Tanzsalon Hamburgs gebaut und als „Palmengarten“ bekannt. Von 1909 bis 1919 ritten dann im zum Hippodrom umgestalteten Etablissement leicht bekleidete Mädels auf Pferden zu Musik im Kreis.
Ab 1919 wurde das Gruenspan Lichtspielhaus, ab 1930 Badeanstalt mit Waschzubern, Saunen und Dampfbad. Von 1963 bis 1968 war es wieder Tanzpalast und Kino, zuletzt unter dem Namen Hit-Club. 1968 wurde dann die Eröffnung des Gruenspan gefeiert.

Warum eigentlich Gruenspan? Der Name spielt nicht nur auf die für Hamburg typischen, mit der Zeit sich grünlich verfärbenden, Kupferdächer an, sondern ist zugleich als Referenz an Herschel Grynszpan gedacht, einem polnischen Widerstandskämpfer jüdischen Glaubens.

Bryan Adams, Alice In Chains, Grandmaster Flash, Jack Johnson, Linkin Park, The Mavericks, Mayer Hawthorne, Millencolin, Morcheeba, Pet Shop Boys, Seeed oder Turbonegro spielten im Gruenspan.

Die Fassade wurde von den Pop-Art-Künstlern Dieter Glasmacher und Werner Nöfer entworfen und von ihrem Künstlerkollegen Jürgen Klossowski umgesetzt.

Das Gruenspan zeigt, wie sich Läden auf St. Pauli – je nach Zeit und Zeitgeist – immer wieder neu erfunden haben. Aktuell ist auf dem Kiez Schlager- und Ballermann-Style sehr präsent – glücklicherweise nicht im Gruenspan. Aber auch das wird St. Pauli überleben.