Herbertstraße
Mit knapp 100 Metern eine der kürzesten und gleichzeitig eine der bekanntesten Straßen in Hamburg. Adrette Damen sitzen hier auf Hockern in Koberfenstern – sogenannten Schotten – und locken potentielle Freier mit ihren Vorzügen.
Auch wenn die Herbertstraße – juristisch gesehen – ein öffentlicher Weg ist und von jeder Person betreten werden darf, sollten Frauen sich dies genau überlegen. Denn ihnen wird von den „Bewohnerinnen“ mit garantiert wenig blumiger Aussprache deutlich gemacht, dass sie nicht erwünscht sind. Die Damen wollen hier schließlich arbeiten und nicht von zielgruppenfremden Personen angeglotzt werden.
Die Sichtblenden an den beiden Enden der Straße sind übrigens ein Überbleibsel aus der Zeit des Nationalsozialismus.
1933 erhielt die Herbertstraße ihre Sichtblenden – auf Anordnung der NS-Machthaber, um das „sittenwidrige Geschehen“ und die weiblichen „asozialen Elemente“ aus dem Sichtfeld Öffentlichkeit zu verbannen. (Verboten wurde die Prostitution nicht – wer sie aber ausübte, lief ständig Gefahr, als „kriminell“ interniert zu werden.)
Aus dem Blick aus dem Sinn. Jedoch wurde die Straße dadurch noch viel interessanter und bekannter.
Warum Herbert? Dahinter steckt kein spezifischer Herbert. Es ist ganz einfach Teil eines Namenskonzepts: Männliche Vornamen. So wie die Davidstraße nebenan. Oder die Erichstraße, Gerhardstraße, …
Du willst mehr über die Herbertstraße erfahren?
Hier findest Du Bilder aller Häuser der Herbertstraße und eine Chronik der Straße, geschrieben von Eva Decker.