Internationale Modellbausätze
Wenn er Geld reinbuttern muss, würde er den Laden schließen, sagte Jonny. Das war 2017 der Fall – der kleine Modellbauladen am Paulinenplatz machte zu. Kunden wanderten nach und nach ins Internet ab und bestellten dort. Aber Online-Händler werden und immer nur Kisten packen, das wollte Jonny nicht.
Gegründet wurde der Laden schon 1919 von der Familie Rettkowsky, damals noch in der Wohlwillstraße.
1955 übernahm dann Heinz Rettkowsky, Jahrgang 1926.
Für Heinz ging es mit 12 Jahren via Dampfer zu seiner Tante nach New York, von wo aus er seine ersten Flugzeugmodelle mitbrachte. Amerikanische Militärflugzeuge. Das kam 1936 am Zoll jedoch nicht so richtig gut an und eigentlich sollten sie die Grenze nicht passieren. Heinz sah das jedoch anders und erzählte den Zollbeamten, dass er die Flugzeuge für den Unterricht zur Freund-Feind-Erkennung seiner Pimpf-Gruppe benötigte – und durfte sie mitnehmen. Der Grundstein für seine Modellbauleidenschaft war gelegt, auch wenn es bis in die 60er Jahre dauerte, bis er in seinem Laden primär Modelle verkaufte. Bis dahin gab es in dem Laden ein buntes Potpourri von Fahrrädern über Radios bis hin zu Spielwaren. 2005 übernahm Jonny, seit 1993 mit dabei, den Laden.
Wenn man Jonny in den letzten Tagen in seinem Laden besuchte, war die Antwort auf die Frage „Was kommt denn danach?“ immer: „Ich gehe nach Helgoland“. Hat er jedoch nicht gemacht. Er ist hiergeblieben. Der Laden und das Grundstück sind verkauft und Jonny schmiedet nun neue Zukunftspläne.
Throw Up und Tags: Wesh, Zonke 73, Tea 73, Lolek, …
