Millerntorwache
Jahrelang bin ich an diesem klassizistischen Gebäude vorbeigelaufen, ohne zu wissen, was es eigentlich damit auf sich hat und was sich heute darin verbirgt.
Um es zu verstehen, einmal die Uhren bis ins Jahr 1819 zurückgedreht. Denn in diesem Jahr wurde sie gebaut – die Millerntorwache. Eigentlich gab es davon zwei Exemplare, jedoch hat es nur eins ins Hier und Jetzt geschafft.
Die beiden Wach- und Zollhäuser waren durch ein Eisentorgitter verbunden, an denen eine Art Stadtzoll erhoben wurde und die nachts geschlossen wurden. In einer Zeit, in der Hamburg durch fünf Stadttore betreten oder verlassen werden konnte und als St. Pauli noch nicht zu Hamburg gehörte, bzw. vor den Stadttoren lag.
Seit 2013 ist in der Millerntorwache das Museum für Hamburger Geschichtchen beheimatet. Besucher*innen können dort ihre eigenen Hamburg-Geschichten erzählen oder Erzähler*innen zuhören. Egal ob Erzählungen der bürgernahen Beamtin auf St. Pauli; Einblicke in die Fahrten des Mitternachtsbuses, der Obdachlose mit Essen, Trinken und Decken versorgt; Erinnerungsberichte von Sturmfluten, oder, oder, oder. Aufgezeichnet, archiviert und via YouTube zugänglich gemacht.
Zudem gibt es auch temporäre Aktionen in der Millerntorwache, wie z.B. des Instituts für Radikale Akzeptanz. In einem Zeitraum von drei Monaten in 2023 fanden unterschiedliche Veranstaltungen in Kooperation mit Künstler*innen statt, die sich um die Themen Diversität, Obdachlosigkeit und Teilhabe drehten. Darüberhinaus ging es auch um ehrenamtliche Tätigkeiten und anderes freiwilliges, soziales Engagement, die eine hohe Relevanz für die drei Themenschwerpunkte haben.
Stand: Dezember 2023